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Ajloun (Qalaat er-Rabat)

Ajloun (Ajlun, Qalaat er-Rabat) ist eine gut erhaltene mittelalterliche Burg. Im Gegensatz zu den meisten anderen Burgen in Jordanien ist sie keine Kreuzritterburg, sondern wurde im 12. Jahrhundert von den Arabern als Bollwerk gegen die Kreuzritter errichtet.

Video zur Festung von Ajloun in Jordanien


Die Festung Ajloun ist eine islamische Burg in Jordanien wurde 1184 erbaut - © STERN TOURS

Auf halber Strecke zwischen Jerash (Gerasa) und dem Jordantal erhebt sich in grüner Landschaft auf einem Hügel die mittelalterliche Burgruine von Ajloun („Adschlun“ ausgesprochen), die auch Qalaat er-Rabat genannt wird. Obwohl eine Ruine, ist sie noch gut erhalten. Der größte Teil der Bausubstanz stammt aus dem 12. Jahrhundert, genauer aus den Jahren 1184-1185. Der Emir Izz-ed-Din Osama, der als General unter dem berühmten ayyubidischen Sultan Saladin von Ägypten und Syrien diente, ließ die Burg als Grenzfestung und Bollwerk gegen die Kreuzfahrerstaaten errichten. Doch nachdem Sultan Saladin im Jahre 1187 in der denkwürdigen Schlacht bei Hattin den Kreuzfahrern eine empfindliche Niederlage beigebracht hatte, stellten die Kreuzritter in der Region keine Bedrohung mehr dar, so dass der Burg vorerst eine Feuertaufe in Form einer Belagerung erspart blieb. Deshalb ist sie auch so gut erhalten. Dennoch wurde sie unter den Mameluken in den Jahren 1214 und 1215 an ihrer Südostflanke weiter befestigt. Erst im Jahre 1258 wurde sie von den Mongolen angegriffen, erobert und ausgeplündert. Doch die Schäden blieben gering. Die Mongolen waren schnell wieder abgezogen. Abgesehen von ein paar kleinen Änderungen am Eingang an der Ostseite, die aus osmanischer Zeit stammen, ist die Burg somit eine fast komplett hochmittelalterliche Anlage.

Festung Ajloun - eine islamische Burg in Jordanien - © STERN TOURS

Die Anlage der Burg ist schalenartig auf vier Ebenen angelegt, die im Falle einer Belagerung autonom verteidigt und versorgt werden konnten. Auf diese Weise erhoffte man sich im Notfall Zeit zu gewinnen, in der man sich im Falle der Erstürmung der vorderen Anlagen in hintere zurückziehen konnte, um auf Hilfe von Außen zu warten. Tatsache ist, dass keine Burg jemals einer Belagerung langfristig standhalten konnte, wenn sie nicht bei Zeiten von außerhalb mit Truppen unterstützt und befreit werden konnte. Dies hat man beispielsweise schon in der Antike beim Fall von Masada beobachten können: Die Römer hatten unendlich viel Zeit, die Festung zu belagern und schließlich einzunehmen. Doch diese Erfahrung blieb der Festung Ajloun im Kampf gegen die Kreuzritter erspart. Man kann sagen: zum Glück für die Burginsassen. Denn im Gegensatz zu den meisten anderen Burgfestungen jener Zeit war ihre Lage nicht exponiert und hoch gelegen genug, um einem massiven Ansturm standzuhalten. Dies zeigte sich beim Mongolensturm. Die Mongolen konnten ohne Schwierigkeiten die Festung einnehmen. Doch die heute sichtbaren Schäden an der Burg sind größtenteils auf Erdbeben zurückzuführen.

Man betritt die Burg durch einen kleinen Eingang im Osten und steigt zunächst einen Treppengang hinauf, der zu den wenigen Neuerungen aus osmanischer Zeit gehört. Große Teile der Burg sind noch mit ursprünglicher Bausubstanz überdacht. Man muss durch zahlreich Tore und Pforten gegen, um von einem Burgbereich in den anderen zu gelangen. Während die Mauern mit massiven Steinquadern erbaut wurden, verwendete man für die Kreuzkuppeln und Überdachungen kleine unregelmäßige Steine.

Die gesamte Architektur ähnelt stark der Baukunst der Kreuzfahrer. Es wird ersichtlich, wie sehr sich die orientalische und okzidentale Baukunst im Mittelalter gegenseitig beeinflussten. Von den Türmen der Festung hat man eine herrliche Fernsicht. Die Umgebung ist landwirtschaftlich sehr fruchtbar und ertragreich. Die Burg von Ajloun diente lange Zeit sowohl als Schutz- und Trutzburg als auch als Verwaltungszentrum der Dörfer und Siedlungen in der Umgebung. Vermutlich geht ihr Name „Qalaat er-Rabat“ auf diesen Umstand zurück, denn er bedeutet so viel wie „Burg der (Vor-)Orte“.

Zur Zeit der Mameluken soll die Burg zudem Teil einer Kommunikationskette gewesen sein. Wichtige Botschaften wurden damals von Festung zu Festung, von Ort zu Ort mittels Feuersignalen, Lichtzeichen und Brieftauben weitergereicht, um etwa das Herannahen eines Feindes mitzuteilen. Außerdem sicherte die Burg die Karawanenrouten von Damaskus nach Amman und Jerusalem.

Autor dieses Artikels: Mirco Hüneburg


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